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Alle Mercedes-Benz Modelle seit 1950 im Überblick

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SL und SLR Baureihe 194/196

Modelltyp (Bauzeitraum): SL W 194 und SLR W 196  -  1952-1955
Vorgänger: -
Nachfolger: -
Modelle: 300 SL (W 194), Formel-1 (W 196R), 300SLR (W 196S)
Länge/Breite/Höhe: W194: 4220/1790/1225-1265 mm
W194 011: 4100/1790/1265 mm
Radstand: W194: 2400 mm
W194 011: 2300 mm
Leergewicht: W194: 870-1100 kg
W194 011: 1035 kg
Tankinhalt: 170 Liter
Produktionszahlen:  

Fotos

W194

Details und Informationen

Daimler-Benz wollte 1951 den Anschluss an die Autorennerfolge der Vorkriegsgeschichte anknüpfen und wollte 1952 wieder an größeren Rennen teilnehmen, eigens dafür wurde der "300 Sport Leicht" entwickelt. Aufgrund eines Fundes im Konzern-Archiv ist heute bekannt, dass das SL für "Super-Leicht" stand, wurde aber von Mercedes-Benz so während der Bauzeit nie ausgeschrieben.

Es kam ein halb liegend eingebauter 3-Liter-Reihensechszylinder M 194 zum Einsatz, das 4-Gang-Getriebe wurde vom W186 Typ 300 übernommen. Um das schwere Gewicht für einen Rennwagen zu minimieren, sollte das Gewicht von Rahmen und Karosserie verringert werden. Der Leiter der Pkw-Versuchsabteilung Rudolf Uhlenhaut nahm seine Idee eines leichten Rohrrahmens wieder auf, dabei entstand ein leichter aus dünnen Rohren zu lauter Dreiecken zusammengesetzter und extrem verwindungssteifer Gitterrohrrahmen. Dieser Rahmen wog nur 50 kg und wurde zum Markenzeichen des W 194 und der 1954 präsentierten Serienversion. Der Typ 300 SL wog nur noch 1.100 kg statt den 1.780 kg des Typ 300 S. Die Karosserie konnte aufgrund des halb liegend eingebauten Motors sehr niedrig und windschnittig mit vielen Rundungen konstruiert werden, so dass ein sehr niedriger cw-Wert von 0,25 erreicht werden konnte.

Zur Stabiliserung des Gitterrohrrahmens, musste dieser im Bereich der Fahrgastzelle möglichst breit und hoch gestaltet sein. Der Türausschnitt begann oberhalb der Gürtellinie und war so klein, dass er mit nach oben öffnenden Flügeltüren bis ins Dach erweitert wurde.

Der SL zeigte bei der Mille Miglia im Mai 1952 seine Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit mit einen zweiten und vierten Platz. Beim Preis von Bern in Bremgarten gelang ein Dreifachsieg und das 24-Stunden-Rennen von Le Mans wurde mit einem Doppelsieg beendet. Die Sieger hießen Hermann Lang und Fritz Rieß und erstellten mit einem Durchschnittsgeschwindigkeit von 155,575 km/h einen neuen Rekord in der Le-Mans-Historie. Auch das Eifelrennen am Nürburgring endete mit einem Dreifacherfolg und am Jahresende siegte der 300 SL bei der Carrera Panamericana in Mexiko.

1953 wurde durch Rudolf Uhlenhaut für einen Prototyp (W 194 011) weitere Optimierungen vorgenommen. Ein neuer Motor mit Direkteinspritzung (M 198) wurde verwendet mit bis zu 215 PS. Es wurden 8,25x16" Reifen auf Stahlrädern verwendet. Grundlage für diesen Prototypen war die Entscheidung, entgegen dem Vorstandsbeschluß vom August in der Saison 1953 nun doch an Sportwagenrennen teilzunehmen. Der Wagen blieb ein Einzelstück, nachdem man bei Daimler-Benz beschlossen hatte, ab 1954 in die Formel 1 (früher Grand Prix) einzusteigen. Damit verbot sich aus Kapazitätsgründen eine Teilnahme an den Sportwagenrennen der Saison 1953. Das Fahrzeug kam daher nie zum Renneinsatz.

Ab 1954 wurde der 300 SL Straßenwagen (W 198) verkauft, zunächst nur als Coupé mit Flügeltüren und später auch als Roadster.

 

Modell- und Motorenpalette

Modell Motorcode Hubraum
cm³
Zylinder
/Ventile
Leistung
kW (PS)
@U/min
Drehmoment
in Nm
@U/min
Beschleunigung
0-100 km/h
in Sekunden
Verbrauch
l/100km
kombiniert
Topspeed
km/h
Bauzeit
Benziner
300 SL
194.010
 
M 194 2996 R6
6V
125 (175)
@5200
255
@4600
    240 1951
-1952
300 SL
194.011
M 198 2994 R6
6V
(215)
@5800
274
@4600
    260 1953

*Hinterachsübersetzung 5,125 statt 4,67 für USA. Werte in Klammern mit 4-Gang Schaltgetriebe statt 3-Gang Automatik (auf Wunsch erhältlich). Daten teilweise aus mercedes-benz-classic.com

 

Preise im Überblick

Modell Preis Jahr
     

Preise inkl. MwSt.
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