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100 Jahre Mercedes-Benz

Mercedes wird 100 Jahre alt

Stuttgart - Der Name Mercedes steht seit nunmehr 100 Jahren für die innovativste Automobilmarke der Welt. Als die Daimler-Motoren-Gesellschaft ( DMG ) am 22. Dezember 1900 den ersten Mercedes auslieferte, begann eine dynamische Entwicklung, die gegen Ende des 20. Jahrhunderts zur Gründung des Weltunternehmens DaimlerChrysler AG führte. Mercedes gilt heute als die weltweit erfolgreichste Premiummarke der Automobilindustrie. Die technische Perfektion, die Qualitätsstandards, die Innovationskraft und die zahlreichen automobilen Legenden vom Schlage eines 300 SL Flügeltürers sind absolut einzigartig. Der Mercedes-Stern wurde zum berühmtesten automobilen Symbol und zählt heute zu den fünf bekanntesten Markenzeichen der Welt. Zurzeit zählt die Marke etwa 6,4 Millionen Kunden, die insgesamt rund 9,5 Millionen Mercedes-Benz besitzen. Es sind Menschen, die nicht nur irgendein Auto, sondern die zeitgemäße Interpretation des Mythos Mercedes und Mercedes-Benz fahren. Dieser Mythos wurde durch eine seit 100 Jahren andauernde Technologieführerschaft geprägt: Egal ob Fahrzeug-Dieselmotor, Sicherheitskarosserie, Antiblockier-Bremssystem (ABS), Airbag, Fahrsicherheitssystem (ESP), aktives Fahrwerk (ABC), Brems-Assistent (BAS), Keramikbremse (C-BRAKE) oder Sensotronic Brake Control (SBC) - immer steht ein Name als Ursprung dahinter: Mercedes-Benz.

Dabei setzen die Fahrzeuge nicht nur technologische Standards, sondern seit jeher auch qualitative. Mercedes-Benz ist weltweit die einzige Marke, für deren Fahrzeuge eine lebenslange Garantie (mobilo-life) angeboten wird. Der Technologieführer bietet heute 11 verschiedene Pkw-Baureihen mit nunmehr 109 Modellvarianten an und ist in nahezu allen Segmenten vertreten. Dieses Spektrum ist ein wesentlicher Grund dafür, dass Mercedes-Benz im vergangenen Jahr erstmals die Absatzgrenze von einer Million Pkw überschritt. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres entschieden sich bereits 864.000 Kunden für einen Personenwagen der Marke Mercedes-Benz Pkw. Den Grundstein für diesen über alle Klassen reichenden Erfolg legte DaimlerChrysler Vorstandsmitglied Professor Jürgen Hubbert als Verantwortlicher für das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Personenwagen und smart: Anfang der 90er-Jahre initiierte er den Start einer beispiellosen Produktoffensive. Binnen zehn Jahren wandelte sich Mercedes-Benz dabei vom Spezialisten für Oberklasse-Modelle zum exklusiven und erfolgreichsten Anbieter von Premium-Automobilen für verschiedenste Kundenwünsche. Sie alle strahlen in Ihren jeweiligen Segmenten unverändert das aus, was die Marke einst begründete: Exklusivität. Mit zahlreichen neuen Modellen, die in den nächsten Monaten Premiere feiern werden, startet die Automobilmarke eine weitere Runde ihrer Produktoffensive, zu deren Höhepunkten in den nächsten Jahren außergewöhnliche Automobile wie die Luxuslimousine Mercedes-Benz Maybach und der Supersportwagen Mercedes SLR gehören werden.

Mercedes-Benz ist seit Anbeginn das Symbol für die Zukunft des Automobils. Ein aktuelles Beispiel: Der im November im Beisein des deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder vorgestellte NECAR 5 auf Basis der A-Klasse, repräsentiert einen einsatzfähigen Versuchsträger mit dem zurzeit effizientesten und kompaktesten Brennstoffzellenantrieb. Bereits 1994 wies Mercedes-Benz mit dem NECAR 1 (New Electric Car), einem MB 100 Transporter, die Tauglichkeit der Brennstoffzelle als Fahrzeugantrieb nach. Damals wog das Brennstoffzellensystem noch 800 Kilogramm und füllte den gesamten Laderaum aus. Über drei weitere Evolutionsstufen wurde der Brennstoffzellenantrieb technisch immer weiter optimiert und verkleinert. Im NECAR 5 befindet sich das gesamte System im doppelten Fahrzeugboden der A-Klasse und ermöglicht so die uneingeschränkte Nutzung des kompletten Innenraumes. Ab 2004 soll der erste Großversuchs-Pkw mit diesem alternativen Antriebssystem angeboten werden, eine Kleinserie von Mercedes-Benz Omnibussen mit Brennstoffzelle ist für 2003 geplant. Es kann der Beginn einer neuen automobilen Zeitrechnung werden, die Unabhängigkeit von den fossilen Brennstoffen ermöglichen wird.

Ein Blick zurück zum Beginn des 20. Jahrhunderts: Käufer des Mercedes Nr. 1 war der in Nizza lebende und in Leipzig geborene Kaufmann Emil Jellinek. Der bekennende Automobil-Liebhaber erwarb 1897 seinen ersten Daimler-Wagen, engagierte sich im Rennsport, wurde schnell zu einem Großhändler der Marke und beauftragte am 2. April 1900 die DMG-Geschäftsführung und den Chefkonstrukteur Wilhelm Maybach, ein besonders schnelles, leichtes und sicheres Auto zu konzipieren. Jellinek unterbreitete an jenem Tag einen zweiten Vorschlag: Der neue Wagen solle den Namen seiner damals zehnjährigen Tochter tragen: Mercédès.

Dem Mercedes Nummer 1 folgten bislang 19 Millionen Personenwagen

Der Geschäftsmann orderte noch im selben Monat für 550.000 Goldmark 36 Fahrzeuge. Die Summe entspräche heute, in Beziehung zum Preisindex gesetzt, etwa 5,5 Millionen Mark, womit sich ein Stückpreis von knapp 153.000 Mark ergäbe. Mit seiner Order nahm er anno 1900 mehr als ein Drittel der Jahresproduktion ab. Für die Gesamtsumme bekäme Emil Jellinek heute 36 Mercedes-Benz S 500 oder über 100 Mercedes-Benz C 200 Kompressor - letztere machen etwa ein Zehntausendstel der aktuellen Jahresproduktion aus. Insgesamt hat das Unternehmen seit diesem Auftrag vor 100 Jahren 19 Millionen Mercedes-Benz Personenwagen produziert. 1900 waren solche Zahlen bei 96 ausgelieferten Automobilen pro Jahr pure Fiktion. Die Daimler-Motoren-Gesellschaft beschäftigte während der Jahrhundertwende 344 Mitarbeiter. Der Pkw-Markt entstand erst und eine Verkehrsinfrastruktur war nicht in Sicht. Mehr Fahrzeuge zu produzieren, wäre aufgrund der aufwändigen Handarbeit auch kaum möglich gewesen. Damals kamen statistisch 3,6 Angestellte auf ein gefertigtes Auto, heute sind es pro Wagen 0,1.

1902 wurde das Markenzeichen Mercedes gesetzlich geschützt

1902 hatte das Unternehmen die Produktionszahl seiner Fahrzeuge bereits verdoppelt. Im September desselben Jahres wurde das Warenzeichen "Mercedes" gesetzlich geschützt. 24 Jahre später kam es zur Fusion mit der Benz & Cie. Damit verschmolzen die Unternehmen der beiden Erfinder des Automobils, Gottlieb Daimler und Karl Benz, zur Daimler-Benz AG; aus Mercedes wurde Mercedes-Benz. Es folgte ein Feuerwerk der automobilen Meilensteine. Autos wie der unvergleichliche SSK, der wunderschöne 540 K, der legendäre 300 SL Flügeltürer oder die Anfang der Sechzigerjahre unerreicht sichere "Heckflosse" sind technische Zeugen einer Entwicklung, die zur Zeit mit den anerkannt sichersten und komfortabelsten Autos der Welt gekrönt wird: der aktuellen S-Klasse und dessen Coupé CL.

Aus Mercedes wurde der erfolgreichste Nutzfahrzeughersteller der Welt

Doch nicht nur die Personenwagen der heutigen Marke Mercedes-Benz schrieben Geschichte. Im gleichen Masse gilt dies für die Nutzfahrzeuge. Die DaimlerChrysler AG ist heute der weltweit größte Hersteller in diesem Bereich. Neben Mercedes-Benz gehören die Marken Freightliner ( Nummer 1 der USA ), Sterling, Thomas Built Buses, Setra, Western Star, Orion, American LaFrance und im Aggregatebereich MTU und Detroit Diesel dazu. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres konnten die besonders erfolgreichen Mercedes-Benz Nutzfahrzeuge weltweit eine Zuwachsrate von acht Prozent erzielen; bis Ende Oktober wurden bereits 313.000 Lkw, Busse und Transporter dieser Marke verkauft. Das Mercedes-Benz Lkw-Programm z. B. für Westeuropa besteht heute aus den vier Reihen Actros, Atego, Econic und dem Geräteträger Unimog. Zu den erfolgreichen Transportern mit dem Stern gehören in Europa Vito, V-Klasse, Sprinter und Vario. Führend ist die Marke auch im Bereich der Omnibusse. Das aktuelle Spektrum bilden die Mercedes-Baureihen Cito, Citaro, Integro, Travego, Tourismo und Medio. An der Spitze des DaimlerChrysler Geschäftsfeldes Nutzfahrzeuge steht seit dem 20. November 2000 Vorstandsmitglied Dr. Eckhard Cordes.

Benz und Daimler konstruierten den ersten Bus und den ersten Lkw

Auch die erfolgreiche Mercedes-Benz Nutzfahrzeuggeschichte begann mit zwei hauseigenen, bahnbrechenden Erfindungen: Am 18. März 1895 nahm der erste "Benz Patent-Motorwagen-Omnibus" im Siegerland zwischen Siegen Netphen Deuz seinen fahrplanmäßigen Dienst auf. Ein Jahr später, am 1. Oktober 1896, komplettierte die Daimler-Motoren-Gesellschaft ( DMG ) das damalige weltweit verfügbare Nutzfahrzeugspektrum: Die DMG lieferte den von Wilhelm Maybach konstruierten ersten Lastwagen der Welt unter der Bezeichnung "Motor-Lastwagen, Bestellnummer 81" nach London. Der erste Lkw mit dem Namen Mercedes-Benz erschien 1927 nach der Fusion beider Unternehmen: Es war der Mercedes-Benz L 5 - der weltweit erste von einem Sechszylinder-Dieselmotor angetriebene Lastwagen.

 

Quelle: DaimlerChrysler Communications, 12. Dezember 2000


21.12.2009, Benjamin