Sprache: Englisch Deutsch

Zurück zur Archivauswahl | Zurück

Daimler trennt sich von Chrysler - die Daimler AG entsteht

Cerberus übernimmt Mehrheit an der Chrysler Group und dem dazugehörigen Finanzdienstleistungsgeschäft für 5,5 Mrd. Euro (7,4 Mrd. $) von DaimlerChrysler - Der Aufsichtsrat billigt das Konzept für die Chrysler Group und die Neuausrichtung der DaimlerChrysler AG

Stuttgart, 16.05.2007
Der Aufsichtsrat der DaimlerChrysler AG hat heute das Konzept des Vorstands für die Chrysler Group und die Neuausrichtung der DaimlerChrysler AG gebilligt.

Wie am 14. Mai ausführlich berichtet, sehen die Pläne vor, dass Cerberus Capital Management von der DaimlerChrysler AG die Mehrheit an der Chrysler Group und dem dazugehörigen Finanzdienstleistungsgeschäft übernimmt.

Das Closing der Transaktion wird im dritten Quartal 2007 erwartet.

Stuttgart, 14.05.2007

  • Tochtergesellschaft von Cerberus übernimmt Anteil von 80,1% an der zukünftigen Chrysler Holding LLC; DaimlerChrysler AG behält 19,9%

  • Verpflichtungen für Pensionen und Gesundheitskosten verbleiben bei Chrysler-Unternehmen

  • Cash-Belastung aus der Transaktion bis zum Closing von 0,5 Mrd. Euro für DaimlerChrysler erwartet

  • Net Profit nach IFRS von DaimlerChrysler 2007 in einer Bandbreite von 3-4 Mrd. Euro belastet

  • Eigenkapitalquote des DaimlerChrysler-Industriegeschäfts bis Anfang 2008 bei über 40% erwartet

  • Außerordentliche Hauptversammlung soll Namensänderung in Daimler AG beschließen

  • DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche zur Neuausrichtung der DaimlerChrysler AG: "Wir wollen der weltweit führende Hersteller von Premium-Fahrzeugen und Premium-Services sein – in jedem Marktsegment, in dem wir tätig sind."

  • UAW-Präsident Ron Gettelfinger: "Die Transaktion mit Cerberus wird den Interessen unserer UAW-Mitglieder, der Chrysler Group und von Daimler am besten gerecht."

  • Cerberus Capital Management-Chairman John Snow: "Cerberus glaubt an die Kraft der verarbeitenden Industrie der USA und an die US-Autoindustrie. Aber am wichtigsten ist: Wir glauben an Chrysler."


  • Der Vorstand der DaimlerChrysler AG (Börsenkürzel DCX) hat heute, vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats, das künftige Konzept für die Chrysler Group und die Neuausrichtung für die DaimlerChrysler AG beschlossen. Der Vollzug der Transaktion ist von üblichen Closing-Bedingungen abhängig, vor allem von behördlichen Genehmigungen sowie von der Finanzierung durch Cerberus.

    Struktur der Transaktion

  • Für den Anteil von 80,1% an der zukünftigen Chrysler Holding LLC wird eine Tochtergesellschaft des Private Equity-Unternehmen Cerberus Capital Management, L.P., New York, eine Einlage von 5,5 Mrd. Euro (7,4 Mrd. $) leisten. DaimlerChrysler wird an der neuen Gesellschaft mit 19,9% beteiligt sein. Die Chrysler Holding LLC hält jeweils 100% an der zukünftigen Chrysler Corporation LLC , die das Fahrzeug­geschäft für die Marken Chrysler, Jeep® und Dodge betreibt, und an der zukünftigen Chrysler Financial Services LLC , die das dazu gehörige Finanzdienstleistungsgeschäft im NAFTA-Raum wahrnimmt.

  • Von den 5,5 Mrd. Euro fließen 3,7 Mrd. Euro in das Industriegeschäft (Chrysler Corporation LLC) und 0,8 Mrd. Euro in das Finanzdienst­leistungsgeschäft, um die jeweilige Eigenkapitalbasis zu stärken. Den Differenzbetrag in Höhe von 1,0 Mrd. Euro erhält DaimlerChrysler. Gleichzeitig gewährt DaimlerChrysler ein Darlehen in Höhe von 0,3 Mrd. Euro an die Chrysler Corporation LLC.

  • Der Vertrag sieht vor, dass DaimlerChrysler das Industriegeschäft der Chrysler Group zum Closing komplett schuldenfrei übergibt. Aufgrund des erwarteten negativen Cash Flow der Chrysler Group in Verbindung mit ihrem Restrukturierungsplan wird für DaimlerChrysler bis zum Closing hieraus eine Cash-Belastung von insgesamt 1,2 Mrd. Euro entstehen. Per Saldo ergibt sich somit für DaimlerChrysler eine Cash-Belastung von 0,5 Mrd. Euro. Darüber hinaus wird DaimlerChrysler im Zusammenhang mit der Transaktion langfristige Schulden der Chrysler Group ablösen. Daraus entstehen Vorfälligkeitsentschädigungen in Höhe von ca. 650 Mio. Euro, die von DaimlerChrysler zu tragen sind. Außerdem fallen die üblichen Transaktionskosten an.

  • Die finanziellen Verpflichtungen der Chrysler Group für Pensionen und Gesundheitsfürsorge gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Beschäftigten des Finanzdienstleistungs­geschäfts, das der Chrysler Group zugeordnet ist, verbleiben bei den Chrysler-Unternehmen. Momentan besteht für die Pensions­pläne eine deutliche Überdeckung.


  • Auswirkungen auf Kennzahlen

    Die Transaktion wirkt sich für die DaimlerChrysler AG wie folgt aus:

  • Insgesamt ergeben sich beim Net Profit auf Basis von IFRS im Jahr 2007 nach vorläufigen Schätzungen Belastungen in einer Bandbreite von 3-4 Mrd. Euro.

  • Durch die Entkonsolidierung der Chrysler-Gesellschaften und der damit verkürzten Bilanzsumme wird ein Anstieg der Eigenkapital­quote im Industriegeschäft von DaimlerChrysler bis Anfang 2008 auf über 40% erwartet.

  • Für die von der DaimlerChrysler AG begebenen und garantierten Anleihen ändert sich nichts. Im Finanzdienstleistungsgeschäft der Marken Chrysler, Jeep® und Dodge löst Cerberus die bisherige Finanzierung der DaimlerChrysler AG ab.

  • Die Beteiligung der DaimlerChrysler AG in Höhe von 19,9% an der zukünftigen Chrysler Holding LLC wird nach dem Closing auf Basis der "at equity"-Methode in das Segment Van, Bus, Other einbezogen.

  • Das Closing der Transaktion wird im dritten Quartal 2007 erwartet.


  • Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der DaimlerChrysler AG und Leiter der Mercedes Car Group: "Wir sind davon überzeugt, eine Lösung gefunden zu haben, die insgesamt den größten Wert schafft – für Daimler und für Chrysler. Mit dieser Transaktion haben wir die Voraussetzungen für einen neuen Start für Chrysler und für Daimler geschaffen."

    Ron Gettelfinger, Präsident der Gewerkschaft UAW: "Die Transaktion mit Cerberus wird den Interessen unserer UAW-Mitglieder, der Chrysler Group und von Daimler am besten gerecht. Wir sind froh, dass die Entscheidung gefallen ist. Denn nun können sich unsere Mitglieder und das Management wieder voll auf die Entwicklung und Fertigung von Qualitätsprodukten für die Zukunft der Chrysler Group konzentrieren."

    John W. Snow, Chairman Cerberus Capital Management, L.P.: "Wir heißen Chrysler in der Cerberus-Familie willkommen und sind überzeugt davon, dass Cerberus eine gute Heimat für Chrysler sein wird. Cerberus glaubt an die Kraft der verarbeitenden Industrie der USA und an die US-Autoindustrie. Aber am wichtigsten ist: Wir glauben an Chrysler."

    Snow weiter: "Wir danken DaimlerChrysler für die Verantwortung, die das Unternehmen im vergangenen Jahrzehnt für diese amerikanische Ikone übernommen hat. Uns ist bewusst, dass Chrysler vor erheb­lichen Herausforderungen steht. Aber wir sind zuversichtlich, dass sie bewältigt werden können und auch werden. Eine private Investment-Gesellschaft wie Cerberus wird ein Management zur Verfügung stellen, dass sich auf langfristige Ziele fokussiert statt auf den Druck kurzfristiger Ergebniserwartungen."

    Geschäft vorangebracht

    In fast zehn Jahren als DaimlerChrysler wurde viel auf den Weg gebracht, um die Geschäfte voran zu bringen. Die Synergien, die zwischen Mercedes-Benz und Chrysler möglich sind, wurden ausgeschöpft. Darüber hinaus gehende Möglichkeiten zur Zusammenarbeit sind angesichts der unterschiedlichen Segmente begrenzt. Die starke Volatilität und der Preisdruck im nordamerikanischen Kernmarkt der Chrysler Group bedeuten für DaimlerChrysler insgesamt zunehmend einen Abschlag bei Profitabilität und Aktienkursentwicklung.

    In den letzten Jahren hat die Chrysler Group bedeutende Fortschritte gemacht. So ist die Fertigungszeit pro Fahrzeug von 48 Stunden im Jahr 2001 auf gegenwärtig etwas über 30 Stunden reduziert worden. Die Qualität hat sich in den letzten sechs Jahren um mehr als 40% verbessert. Seit 2002 wurden mehr als 7,4 Mrd. Euro (10 Mrd. $) in neue Produktionsstätten und Technologien investiert. Mit 34 neuen Modellen seit 2001 hat Chrysler eines der jüngsten Produktportfolios der Branche.

    Zetsche: "Im Ergebnis ist Chrysler heute strukturell besser aufgestellt als seine amerikanischen Wettbewerber. Und mit dem Partner Cerberus wird Chrysler die besten Chancen haben, sein volles Potenzial auszuschöpfen."

    Zusammenarbeit wird fortgesetzt

    Bestehende Projekte mit der Mercedes Car Group werden fortgeführt, zum Beispiel in der Entwicklung von konventionellen und alternativen Antrieben, im Einkauf, im Vertrieb sowie bei Financial Services außerhalb Nordamerikas. Darüber hinaus wird ein "Joint Automotive Council" gegründet, in dem Vertreter beider Seiten die Potenziale neuer und laufender Projekte bewerten und entscheiden. Geleitet wird dieses Gremium von Vorstandsmitgliedern beider Firmen.

    Zetsche: "Wir freuen uns sehr, die gemeinsame Arbeit auf vielen Feldern als Geschäftspartner fortzusetzen, um auch zukünftig die Vorteile der Zusammenarbeit für beide Seiten zu nutzen. Das ist einer der Gründe, warum wir uns weiterhin mit 19,9% an Chrysler beteiligen."

    Neue Daimler AG

    Aufgrund der neuen Konzernstruktur soll die DaimlerChrysler AG in Daimler AG umbenannt werden. Darüber sollen die Aktionäre voraussichtlich im Herbst 2007 in einer außerordentlichen Hauptversammlung entscheiden.

    Der Vorstand des neuen Unternehmens wird auf sechs Mitglieder verkleinert. Tom LaSorda, Eric Ridenour und Tom Sidlik werden den Konzernvorstand verlassen. Ihnen gilt der aufrichtige Dank des Unternehmens.

    Ein eigenständiges Vorstandsressort für Einkauf entfällt in der neuen Daimler AG. Die Einkaufsthemen werden künftig zwischen den Geschäftsfeldern direkt koordiniert. Im Vorstand übernimmt Bodo Uebber zusätzlich die Gesamtverantwortung für den Einkauf.

    Die Besetzung der Geschäftsfeldleitungen der Mercedes Car Group, der Truck Group und von Financial Services bleiben unverändert, ebenso wie die Führung der Bereiche Vans und Busse.

    Zetsche: "Wir haben in unseren Verwaltungsfunktionen und in allen Geschäftsfeldern unsere Hausaufgaben gemacht. Wir haben – als Ergebnis unserer Strategieüberprüfung – einen klaren Fahrplan in eine gute Zukunft definiert."

    Die Mercedes Car Group wird im laufenden Jahr eine Umsatzrendite von mindestens 7% erwirtschaften und sie in den kommenden Jahren weiter steigern.

    Die Truck Group will ab 2008 eine durchschnittliche Umsatzrendite von 7% über den Zyklus erwirtschaften. Das entspricht einem Return on Net Assets von rund 30%.

    Bei den Bussen ist DaimlerChrysler ebenso Weltmarktführer und Benchmark in der Profitabilität. Der neue Sprinter setzt im sehr erfolgreichen Transportergeschäft die Erfolgsgeschichte seines Vorgängers fort.

    Das Geschäftsfeld Financial Services will eine Eigenkapitalrendite von über 14% erwirtschaften.

    Cerberus

    Cerberus Capital Management, L.P., New York, ist eines der größten Private Investment-Unternehmen weltweit mit einem Investitionsvolumen von etwa 23,5 Mrd. $. 1992 gegründet, hält Cerberus derzeit Beteiligungen an mehr als 50 Unternehmen, die insgesamt einen Umsatz von mehr als 60 Mrd. $ erwirtschaften.

    Die Finanzinformationen wurden von Euro in US-Dollar mit einem angenommenen Umrechnungskurs von 1 EUR = 1,35$ umgerechnet. Diese Umrechnung bedeutet nicht, dass die Euro-Werte den aktuell gültigen Dollar-Werten entsprechen oder dass sie mit dem angegebenen Umrechnungskurs berechnet werden können.

    Dieses Dokument enthält vorausschauende Aussagen zu unserer aktuellen Einschätzung zukünftiger Vorgänge, wozu unter anderem auch die Durchführung und der endgültige Vollzug der Transaktion mit Cerberus Capital Management, L.P., bezüglich Chrysler gehören. Wörter wie »antizipieren«, »annehmen«, »glauben«, »einschätzen«, »erwarten«, »beabsichtigen«, »können/könnten«, »planen«, »projizieren «, »sollten« und ähnliche Begriffe kennzeichnen solche vorausschauenden Aussagen. Diese Aussagen sind einer Reihe von Risiken und Unsicherheiten unterworfen. Einige Beispiele hierfür sind ein konjunktureller Abschwung oder ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum insbesondere in Europa oder Nordamerika, Veränderungen der Wechselkurse und Zinssätze, die Einführung von Produkten durch Wettbewerber und ein möglicher Akzeptanzverlust unserer Produkte oder Dienstleistungen, wettbewerbsbedingte Zwänge, die unseren Spielraum bei der Reduzierung von Verkaufsanreizen und die Durchsetzung von Preiserhöhungen beschränken können, Preiserhöhungen bei Kraftstoff, Rohstoffen und Edelmetallen, Produktions- oder Lieferunterbrechung bei der Produktion oder der Auslieferung von Neufahrzeugen die auf Materialengpässen, Belegschaftsstreiks oder Lieferanteninsolvenzen beruhen, ein Rückgang der Wiederverkaufspreise von Gebrauchtfahrzeugen, unsere Fähigkeit, die Transaktion mit Cerberus Capital Management, L.P., bezüglich Chrysler Group zum Vollzug zu bringen, die Fähigkeit der Chrysler Group, ihren »Recovery and Transformation Plan« erfolgreich umzusetzen, die Geschäftsaussichten der Truck Group, die wegen im Vorfeld neuer Emissionsvorschriften auf das Jahr 2006 vorgezogener Käufe einen erheblichen Nachfragerückgang erleiden könnte, die effiziente Umsetzung von Kostenreduzierungs- und Effizienzsteigerungsprogrammen insbesondere unseres neuen Managementmodells, die Geschäftsaussichten der EADS, an der wir eine Beteiligung halten, einschließlich der Auswirkungen zukünftiger Lieferverzögerungen und Lieferungsreduzierungen bei Flugzeugen, die Änderungen von Gesetzen, Bestimmungen und behördlichen Richtlinien, insbesondere soweit sie Fahrzeugemission, Kraftstoffverbrauch und Sicherheit betreffen, sowie die Beendigung laufender behördlicher Untersuchungen und der Ausgang anhängiger oder drohender künftiger rechtlicher Verfahren und weitere Risiken und Unwägbarkeiten von denen einige im aktuellen Geschäftsbericht von DaimlerChrysler unter der Überschrift »Risikobericht« sowie unter den Überschriften »Risk Factors« und »Legal Proceedings« im aktuellen Geschäftsbericht von DaimlerChrysler nach »Form 20-F« beschrieben sind, der bei der US-Wertpapier-Börsenaufsichtsbehörde eingereicht wurde. Sollte einer dieser Unsicherheitsfaktoren oder Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die den vorausschauenden Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen genannten oder implizit zum Ausdruck gebrachten Ergebnissen abweichen. Wir haben weder die Absicht noch übernehmen wir eine Verpflichtung, vorausschauende Aussagen laufend zu aktualisieren, da diese ausschließlich von den Umständen am Tag ihrer Veröffentlichung ausgehen.

    Quelle: DC Media


    17.05.2007, Benjamin, 0 comments

    Zurück zur Archivauswahl | Zurück